Duo "Fingerfood" bot Musik zum Träumen

(nab) Remscheid. Für das coolste Stück, das sie nach eigener Aussage in ihrem Repertoire haben, wollten sie sich ein wenig verkleiden. Wolfram Cramer von Clausbruch warf sich einen weißen Seidenschal um den Hals, Stefan Wiesbrock lässig einen schwarzen. Als sie sich dann noch dunkle Sonnenbrillen aufsetzten, hieß es aus dem Publikum:

"Jetzt sehen sie fast wie die Blues Brothers aus". Und dann spielten die beiden Gitarristen, die ihr Instrument meisterlich beherrschen, einen Song, den sie "Des Pudels Schatten" nannten. Ein bisschen jazzig, ein bisschen groovig - schon nach den ersten Tönen kann man sich als Zuhörer zurücklehnen und einen entspannten Abend genießen.

Das Duo, das sich "FingerFood" nennt, war Donnerstagabend zu Gast in der kleinen Kapelle bei der Stiftung Tannenhof. Ihre Musik lud zum Träumen ein, die etwas schrägen Titel ihrer Lieder sind durchaus gewollt: "Da kann sich jeder etwas zu ausdenken", so Stefan Wiesbrock, als er beispielsweise "Die letzte Auster" ankündigte. Er führte humorvoll durch das Konzert, schuf Nähe zu den zahlreichen Gästen.

Wunderbar gefühlvoll und nuancenreich beispielsweise die Liebeserklärung "An den da oben" . Hier zeigen beide wie wandlungsreich und flexibel ihr Spiel ist. Und singen können sie auch ausgezeichnet. Für den "Pudelsalat" spielt Wolfram Cramer von Clausbruch das selten zu hörende Instrument "Hang", das aus zwei runden Halbschalen besteht.

Auf der oberen Seite sind unterschiedlich große Dellen zu sehen, die der Musiker anschlägt. Zusammen mit der Akustikgitarre von Wiesbrock ein ungewöhnliches, schönes Klangerlebnis. Beste, anspruchsvolle Unterhaltung boten die beiden Musiker, die von ihrem Publikum begeistert gefeiert wurden.

RGA, Konzert vom 04.11.2010 in der Evangelischen Kirche Stiftung Tannenhof in RS-Lüttringhausen